Die Anfänge
Es badeten nicht bloß Reiche und Vornehme, sondern auch Handwerker, Lehrjungen, Dienstboten und so weiter. Die Stadt Krems hatte im Mittelalter bereits eine Badestube. In einem "Contrakt" aus dem Jahre 1347 wird die Höllbadstube am Burghof genannt.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gab es eine Badeanstalt, die sich öffentlich sehen lassen konnte. Mit großem Stolz lud Josef Oser, Müllermeister und Badinhaber, am Sonntag, dem 17. Mai 1857 die Kremser zur "Öffentlichen Probe des Wasserpumpwerkes der Kaltbad-, Douche- und Schwimmanstalt in Krems" ein.
Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Kremser Bürger eine Badeanstalt, die schwimmend in der Donaubucht unterhalb der jetzigen Eisenbahnbrücke montiert war. Dort gingen sie zumindest in den Sommermonaten zum Baden. In den Folgejahren wurde es um die Bädereinrichtungen in Krems still. Der erste Weltkrieg dürfte dann alle Bestrebungen verhindert haben, und in einem Amtsbericht vom 22. Dezember 1918 heißt es schließlich: "...nachdem die Stadt Krems ohne Badeanstalt dasteht..." .
Städtisches Warmbad am Bahnhofsplatz
Die Bemühungen zur Errichtung eines neuen Kremser Bades nahmen dann 1919 wieder Gestalt an, doch brachten sie vorerst kein Ergebnis. Es gab verwertbare Ideen, interessante Pläne, einen guten Willen, aber es fehlte am Geld. Erst 1929/30 gab es einen Durchbruch bei den Aktivitäten zur Schaffung einer zivilen Badeanstalt. Zunächst wurde eine Sommerbadeanlage durch den Ausbau eines alten Donauarmes, der sog. Haring-Lacke, geschaffen. Im Frühjahr 1929 beschloss der Gemeinderat der Stadt Krems die Errichtung eines Warmbades, doch erst am 5. Februar 1931 konnte die Kremser Zeitung in großen Lettern berichten: "Feierliche Eröffnung des städtischen Warmbades in Krems".
Das städtische Warmbad am Bahnhofplatz war sicherlich architektonisch einmalig und in seiner Funktion den damaligen Anforderungen mehr als gerecht. Es wurde von den Kremser Bürgern sehr gut angenommen und war ein Ort der Begegnung. Als Ende der 1960er Jahre der Bäderboom auch in Österreich einsetzte, konnte die alte Warmbadeanlage nicht mehr mithalten, und nach fachmännischem Gutachten war eine Adaptierung an die Ansprüche der Zeit nicht denkbar. Rund 3,9 Millionen Besucher hatten das Warmbad bis zu dem Tag genutzt, an dem die Spitzhacke und der Caterpillar zum Abbruch ansetzten.
Badearena Krems
Als die österreichische Donaukraftwerke AG im Frühjahr 1976 die ersten Maschinen im Donaukraftwerk Altenwörth in Betrieb nahm, war der Hochwasserschutz der Stadt Krems im Zuge des Ausbaues des Stauraumes an das Ufer des Stromes verlegt worden, sodass das bisherige Überschwemmungsgebiet überwiegend hochwasserfrei wurde. Dadurch entstand ein Freizeitgebiet ersten Ranges. Dieses war Standort für weitere Freizeiteinrichtungen wie Sport- und Tennisplätze, Yachthafen, Campingplatz u.a.m.
Es bot sich daher geradezu zwingend an, die nahe dem Stadtzentrum und dem neu erschlossenen Siedlungsgebiet "Mitterau" liegende Fläche in einen Freizeitpark umzugestalten. Als erste Maßnahme sollten Hallenbad und Sommerbad zu einer vielfältigen Zwecken dienenden Einrichtung vereinigt werden, der Startschuss dazu wurde im Juli 1976 durch einen entsprechenden Gemeinderatsbeschluss gesetzt. Das Sommerbad und das Hallenbad wurden von Architekten DI Heinz Weiser geplant und fast ausschließlich von heimischen Firmen ausgeführt.
1992 wurde das Hallenbad um eine Wärmehalle mit Sprudelbecken und einer 50-Meter-Langrutsche erweitert. Im darauffolgenden Jahr öffnete das grundsanierte Sommerbad wieder seine Pforten. 2007 baute man die Kassenhalle um. Jetzt war es möglich, den Kartenverkauf für Sommerbad und Hallenbad/Sauna zentral abzuwickeln.
Jährlich besuchen über 200.000 Besucher aus einem Umkreis von bis zu 40km die Badearena Krems.